Warum das Wort Weltordnung?

Die Wörter Welt, Kosmos und All benutzt die Person auf der Suche nach der Gesamtheit ihres Erlebens. Zudem erlebt sie Geordnetes und Ungeordnetes und kann das eine und andere selbst bewirken, sie erlebt auch Abläufe vom Geordneten zum Ungeordneten und umgekehrt. Vermutlich wegen ihrer Erinnerungsfähigkeit entsteht ihr eine Art Spiegelbild ihres Erlebens, das getrennt und mit dem äußeren Erleben wirken kann. So kann diese Gesamtheit ihres Erlebens von einem Betrachter als doppelt gedacht werden. Ein Betrachter geht nicht von vornherein davon aus, dass in der Person Instanzen sind und vermeidet es, Namen für solche zu verwenden, obwohl es Namen für derartige Instanzen in Sprachen zuhauf gibt. Wenn er jetzt schon das Wort Erinnerung verwendet hat, so soll es vorerst dabei bleiben. Mit dem Wort Gedächtnis wäre schon eine Stelle zu denken, an der dieses ist. Die Nachfolger Descartes gingen davon aus, dass Spuren in der Person hinterlassen wurden. Das bedurfte keines örtlichen Gedächtnisses, aber es gibt noch andere Möglichkeiten. Jedenfalls wäre dann, wenn die Person sich erinnert, irgend etwas in ihr, nicht außerhalb von ihr anders als vor dem Erleben. Der Betrachter ist gleichermaßen auch mit dem Wort Kopie oder Spiegelbild des Erlebten vorsichtig. Zu Zeiten des René Descartes gingen die Personen von einem vorläufigen Bild in der Person im Auge aus, das wie ein Spiegelbild aussieht, zudem noch kopfüber. Nur war es nicht das, was mit dem Spiegelbild des Erlebens zu denken ist, das war auch derzeit schon bekannt. Weil auch Inneres erlebt werden kann, nicht nur aus offensichtlich inneren Geschehnissen, sondern auch aus der Erinnerung heraus, hilft das Denken eines Spiegelbildes dem Betrachter. Er denkt dieses immer nur dann, wenn er nicht anders kann. Die Person selbst ist jedoch nicht auf Sparsamkeit bedacht. Sie kommt irgendwann in ihrer Ontogenese dazu, das innere und äußere Geschehen getrennt zu erleben, und so kann sie an innere gegenüber äußeren Sachen andere Erwartungen haben. Der Betrachter hütet sich zu sagen, dass die Person schon unterscheiden kann, nur scheinbar kann sie das. Etienne Bonnot de Condillac machte ganz naiv Gebrauch von einer Unterscheidungsfähigkeit, die anfänglich nicht vorhanden sein konnte. Nur war es ein Fehler, hier eine negative Kausalität zu denken, für etwas, das erst später dazu kommen würde. Je weiter die Person jedoch in ihrer Ontogenese ist, um so eher gibt sie äußeren Sachen andere Namen als inneren, so dass sie sich sicher ist, dass die zwei Bereiche getrennt sind, und je weiter sie fortschreitet, um so unterschiedlicher werden die Wörter für die inneren Sachen gegenüber den äußeren. Immanuel Kant trennte sogar die Kausalität in zwei, die innere und die äußere, wobei er zu der inneren Wörter wie Freiheit und Wille dachte, für die äußere andere. Das war und ist immer noch fragwürdig. Der Sprachgebrauch kümmert sich nicht um Fehler, die durch Wörter geschehen, zu denen es keine Definition gibt, er kümmert sich auch nicht um Redundanzen. Die Person, die nicht so fortgeschritten ist wie Immanuel Kant, benennt die inneren Sachen unbewusst und meist gemäß der Umgangssprache, so dass der entsprechende Wortgebrauch zur Gewohnheit wird. Sie lernt die Person das Wort "Ich" schon in der frühen Kindheit, und bald danach auch das Wort "Wissen". Und damit ist der Weg für eine Polarisierung in ihrem Denken vorbereitet. Mit dem Wort Wissen wird das Spiegelbild schon verbunden. Mit den Kräften, die bekanntermaßen innen wirken, kann dieses jeweils unterschiedliche Innere von der Person "realisiert" werden, und so kann Ordnung wie Unordnung im Erlebnisbereich entstehen. Die Person versteht sich alsdann als Schaffender oder aber als Zerstörer von Ordnung. Später wiederum wird das, das mit dem Wort "wissen" gedacht wird, aufgeteilt gedacht, und etwa mit den Wörtern "meinen, glauben, vermuten, usw." belegt. Auch hierbei ist der Betrachter vorsichtig, denn er will unabhängig vom Sprachgebrauch der Personen bleiben. Er sieht keinen Grund, die Person anders zu denken als mit ihrem Bereich, in dem sie lebt, und wenn, dann mit Wörtern, die er nach langem Überlegen auf sie anwenden kann, und erst dann, wenn es nicht anders geht. Die Person geht gemäß Betrachter ziemlich einfach vor, man darf nicht sagen dreist oder naiv. Nicht einmal will der Betrachter der Person zumuten, dass sie ein Wissen über die Welt hat, das mutet er sich allein zu. Für ihn ist sie immer in einem abgegrenzten Bereich der Welt. Der Lösungsvorschlag des Jakob Uexküll, nach dem es so viele Welten gibt wie es Lebewesen gibt, ist bekannt, übrigens hat Uexküll das Wort "Umwelt" als erster benutzt, das heutzutage in aller Munde ist.

https://de.wikipedia.org/wiki/Jakob_Johann_von_Uexk%C3%BCll

Schon die Denker der Geschichte versuchten mit den Wörtern "Welt", "All", "Kosmos" und anderen das äußere Geschehen insgesamt zu denken. Je mehr die Personen dachten, um so mehr bedurfte es des Wortes Wissen. So entstand sogar der Wissensbereich, für den das Wort Kosmologie gebraucht wird:

https://de.wikipedia.org/wiki/Kosmologie

Ein Denker hierzu war Demokrit von Abdera: https://de.wikipedia.org/wiki/Demokrit

Dort steht geschrieben:

"Das erhaltene Verzeichnis seiner überaus zahlreichen Schriften zeigt jedoch, dass seine Kenntnisse sich über den ganzen Umfang des damaligen Wissens erstreckten."

Demokrit dachte in etwa im Kleinen wie im Großen. Siehe hierzu:
https://de.wikipedia.org/wiki/Makrokosmos

Demokrit hat mit wenigen Voraussetzungen vieles richtig gedacht, obwohl es mit der Zeit immer wieder anders gedacht werden musste.

Das Nutzen des Wortes Welt ist allgemein fragwürdig. Das "Sich-selbst" ist generell unmöglich, schon hier vor langer Zeit in einer anderen Sprachweise und korrekturbedürftig hier: https://weltordnung.de/selbst-aporie.htm, dieses Problem wird thematisiert, vom "kretischen Lügner", bis hin zu mathematisch formulierten entsprechenden Schreibweisen. Eine Lösung dieses Problems gibt es nicht, die hier vorgesehene Trennung in Person und Betrachter verschiebt das Problem, sie ist fiktiv im Sinne von Hans Vaihinger zu denken.

Das Wort Mikrokosmos ist in sich schon widersprüchlich, weil ein Abgeschlossenes dazu gedacht werden soll, und doch soll es eine Welt sein.

All das zeigt die Verwirrung, die mit den Wörtern Welt, Kosmos und analog verwendeten Wörtern einhergeht. Eine weitere Verwirrung geht mit dem Wort Ordnung einher, denn was für den einen Ordnung ist, ist für den anderen Unordnung. Diese geht über in die Ordnung des Wissens bis hin zu Ordnungen von noch höherem Wissen, das mit den Wörtern Religion, Mythen, Esoterik einhergeht. So wurde das Wort "Weltordnung" für diese Seite gewählt, damit es nicht gerade von denjenigen benutzt wird, die meinen, sie würden etwas von dieser verstehen, oder mehr noch an ihr teilhaben als andere. Es geht also keineswegs um eine Weltordnung, die in der Geschichte immer wieder und manchmal als gegeben anzusehen ist, und andererseits hergestellt werden soll, in jeder Hinsicht. Oft fordern die Personen andere dazu auf, ihren Teil zur Ordnung beizutragen. Doch schon Epiktet bemerkte, dass auch das Böse zur Weltordnung gehört. Gehört vielleicht der Zufall auch dazu?

Angenommen es würde einen Betrachter der Bereiche der Personen geben, der nun aber wirklich die Welt erkennen könnte, dann könnte dieser sagen, dass die Personen sich ein Bild ihrer Teilwelt machen könnten. Und sie könnten den entsprechenden Bereich ordnen, außen oder innen. So würden sie die Ordnung der Teilwelt sehen, und zudem eine zusätzliche Ordnung in ihrem Denken herstellen und aufschreiben, um so mehr davon, je mehr sie sprechen und schreiben könnten. Das könnte auch der Betrachter aufschreiben, wenn er versucht, sich in die Personen hinein zu versetzen, und ihre Teilwelt gleichermaßen zu erleben versuchen würde. Und doch würde er nicht denken, dass die Personen ein Wissen haben, dieses Wort würde er sich selbst vorbehalten. Gemäß dem Betrachter könnten die Personen nur allerhöchstens das Spiegelbild ihres Bereiches aufschreiben, wenn sie denn Sprache hätten, und zudem schreiben könnten.

Im Kleinen könnte dieser Betrachter sagen, dass alle Lebewesen eine gewisse Ordnung herstellen, die ihnen im Normalfall nutzt. Dass die Personen sogar bis zu einer mathematisch-naturwissenschaftlichen Formulierung Ordnung als Entropie denken konnten, das muss diesem Betrachter als bemerkenswert erscheinen. Hiermit ist sogar den Personen, die das verstehen, ein Strich durch ihr Denken gemacht: Wenn sie vorher dachten, dass sie Ordnung in ihren Bereich hinein bringen, so müssen sie gemäß dem zweiten Hauptsatz folgern, dass alle lebendigen Systeme mehr Unordnung als Ordnung in ihren Bereich bringen. Das Herstellen von Ordnung kann dem Herstellen von Unordnung nur nachhinken. Schon Schopenhauer dachte in einem anderen Zusammenhang, dass eine Person die Welt nicht besser verlässt als sie war, als sie ankam. Nicht nur der Vergleich gegenüber toten Materie ergibt dieses Wissen, auch der Vergleich der Lebewesen untereinander. So konnte Nietzsche den Extremsatz sagen: "Leben lebt immer auf Kosten von anderem Leben." Die Gegenüberstellung von Ordnung und Unordnung macht den Staunenden einen Strich durch die Rechnung: Wenn er von der Ordnung die Unordnung berücksichtigend abrechnet, bleibt für das Staunen nichts mehr übrig, es sei denn er phantasiert seinen eventuell vorhandenen Optimismus hoch. Bemerkenswert bleibt jedoch, dass die optimistische Stimmung, die gemeinhin mit dem Wort Hoffnung einher geht, viele Personen dazu bewegt, die bemerkte Ordnung langatmig zu beschreiben, zu bewundern, gar anzubeten.

Nun ist es für den Betrachter offensichtlich, dass die Personen kein Wissen "haben", sondern den Bereich, den sie vor sich haben, mitsamt der darin vorkommenden Ordnung, denken, und hieraus einen weiteren Bereich herstellen, der für sie die Beschreibung dieses Bereiches ist, und weil sie keinen anderen kennen, nutzen sie dafür das Wort Welt. So wie die Höhlenbewohner des Platon ihren Bereich des Schattenspiels. Dem Höhlenbildschirm entspricht heutzutage der Fernsehbildschirm, und die Personen nutzen für das, was sich dort abspielt, das Wort Welt. Das was sich dort abspielt, würde Heraklit wiederum als Spiel von Kindern ansehen, die dort vorkommen, mitsamt dem, was für sie mit dem Wort Politik, Krieg und vielem anderen zu erleben denken.

Der zweite Bereich, den die Personen herstellen oder nur darin denkend wandern, macht einige von ihnen stolz. Wiederum einige meinen, dass der Bereich vor ihnen ihnen als Wissen vorliegt. Sie meinen sogar, dass dieses Wissen auch im schon im ersten Bereich vorhanden ist. Sie merken nicht mehr, dass sie den zweiten aus dem ersten herstellten, und sagen nun, dass der zweite den ersten regiert. Der Stolz dieser Personen würde bei Heraklit und vielleicht sogar Demokrit ein großes Lachen bewirken. Dieses von den Personen so genanntes Wissen kann aufgeschrieben werden, und tritt auf diese Weise wieder in den ersten Bereich ein, weil aufgezeichnet. Nur machen die Personen dabei oft Fehler. Einmal können diese aus Ungeschicklichkeit heraus, also zufällig entstehen. Die Personen können ihrem Denken auch freien Lauf lassen, oder umgekehrt können sie es mit Regeln und Vorgaben begrenzen, die sie selbst im ersten oder gar zweiten Bereich gefunden haben. Ein Beispiel sind die Formen, die sie auf Papier zeichnen und schön finden können. Ein anderes Beispiel sind Musikstücke, die bei ihnen hohe Empfindungen bewirken, und auch Texte, die sie umstimmen und mitreißen können. Dieser zweite Bereich kann also wiederum in zwei geteilt gedacht werden: Einerseits ein Bereich, der allein mit ihrem Denken erkundet und erweitert werden kann. So ein Denken kann bekanntermaßen zum Vorhersagen von Geschehnissen des Außenbereichs führen. Der zweite Teil dieses zweiten Bereichs kann so gedacht werden, dass dieser teils versuchsweise erweitert werden kann, mit Verzicht auf einen Teil der Regeln, jedoch akribischer Anwendung eines anderen Teils. Und diese Regeln können die Personen auch aufschreiben. Zu diesem Bereich gehören ihre Mathematik, ihre Musikstücke, ihre Erzählungen, die etwas beschreiben, das sie im ersten Bereich so nicht erlebten. Hier geschieht jedoch etwas Merkwürdiges: Die Personen tun so, als ob einige dieser Erzählungen in ihrem oder einem externen Bereich geschahen oder geschehen. Der eine wie der andere Bereich kann aufgezeichnet werden, mit Buchstaben, Wörtern, Noten, Bildern, Filmen. Sobald sie das können, beginnen sie Teile dieses Bereichs getrennt vom äußeren Bereich zu denken. Und diesen geben sie wiederum gerne Namen, und können endlos mit den Sprachen sprechen, die sie gelernt haben.

Es gibt also Personen, die es fertig brachten, einen neuen Teil des Erlebnisbereichs aufzuschreiben oder aufzuzeichnen, egal ob mit oder ohne Regeln. Sie können auf den neuen Bereich stolz sein, egal wo sie ihn herstellten, innen oder außen, außen können sie konstruieren, oder eben schreiben, beidem entspricht eine Realisierung, denn der externe Bereich wird realer als der innere gedacht, was jedoch fragwürdig ist. Dann können sie diesen inneren oder äußeren Bereich oftmals durchgehen, überdenken, zurück und vorwärts in ihm gehen, und stolz darauf sein, ihn hergestellt zu haben. Siehe hierzu das Gedicht Atlas des Heinrich Heine im Liederzyklus "Der Schwanengesang" des Franz Schubert. Nun geschieht etwas zweites Merkwürdiges für den Betrachter: Auch diejenigen, die den neuen Bereich nicht herstellten, ihn jedoch ganz oder teilweise denken können, können deswegen stolz werden. Nun wandern einige von morgens bis abends in diesen von ihnen gewählten Bereichen, und können ständig darauf stolz sein. Lehrer tun dies, Dirigenten, aber auch diejenigen, die das schon einmal hergestellten aufgeschriebenen Bereich anwenden, und damit kopieren können, so viel dieses Kopieren her gibt. Und weil dieses Anwenden so sehr zur Zufriedenheit aller vor sich geht und die Kasse klingeln lässt, entsteht hier ein zusätzlicher Stolz, die Zufriedenheit vieler, ein Kasseklingeln und weitere Freude. Es ist fast wie ein Perpetuum mobile. Es ist so, als könnten alle daran teil nehmen, so als wären sie alle Minnesänger geworden, mit alledem finden sie andere Personen, dazu noch Gleichgesinnte und Gruppen. Es stört sie alle nicht, wenn ein Albert Einstein oder ein Boris Sidis sie insgesamt als Philister bezeichnen würde. Einstein benutzte das Wort für Kurgäste, Sidis jedoch für den Bildungsbetrieb insgesamt.

Ein Schreiben einer anderen Personen zu obigem Text ist hier zu finden:
https://weltordnung.de/EK.pdf

Kontakt - - - - Copyleft