Vertragsperson

Eine Person, die fiktiv und extrem als Vertrags-Person gedacht, hat bei Zusammenkünften mit anderen immer den Blick auf einen Vertrag. Ein Verkäufer will seine Sachen verkaufen, ein Käufer will welche kaufen, beide blicken auf den Vertrag. Aber auch Arbeiter und Arbeitgeber. Vertrags-Sachen können in Raum- und Zeit-Sachen eingeteilt werden, hier folgt das dazu beschriebene Denken der Vertragsperson.

(1) Raum-Sachen
Verkauf der Sachen zu einem möglichst hohem Preis.
Einkauf möglichst günstig.
Herstellung möglichst ökonomisch, mit geringstmöglicher Zeit, mit billigsten Komponenenten.

(2) Nicht-Raum-Sachen, analog zu Raum-Sachen
Schriften, Gesang, Programme auf Datenträger, im Internet, für die bezahlt werden muss. Ein großer Vorteil für den Anbieter ist die Multiplikation: Bei jedem zusätzlichen Verkauf gibt es keine Kosten mehr, bzw. es werden nur geringe Kosten davon abgezogen, etwa für die Internetseite und den Geldeinzug.

(3) Zeit-Sachen
Zeit zur Verfügung stellen, also arbeiten für den anderen, dann mit möglichst wenig Mühe, gegen eine möglichst hohe Gegenleistung.

Die eigene Zeit minimieren, und falls die Zeit anderer genommen wird, möglichst wenig Zeit, um die Sachen herzustellen.

Das alles kann in kleinen oder großen Zeiträumen ablaufen.
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Die Vertragsperson hat also als Primat den Vertrag. Alles andere ist für sie nachrangig. Hierbei wird eines der Sokrates-Probleme deutlich. Er war sehr böse auf die Sophisten, weil sie Geld für die Lehre verlangten. Seine Überlegung war: "Wenn du wirklich etwas Gutes auf der Welt tun willst, kannst du, darfst du kein Geld dafür verlangen. Wenn du jedoch in der Not bist, darfst du verlangen was du benötigst." Übrigens war Sokrates ein Immobilienhändler, der keine Skrupel hatte, schlechte Häuser teuer zu verkaufen.
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Folgerungen

Angenommen die Person A, die kein System wie das der Vertragsperson B hat, kommt mit ihr zusammen. Was denkt sie dann?

Ein Beispiel: Eine Person C fuhr nicht Taxi. Für ihn galt:
Die
Taxifahrer sind größtenteils bösartig.
Si
e fahren mit ihren Kunden Irrwege, um den Preis zu erhöhen.
Sie fahren
lieber in Staus, um die Zeit zu erhöhen.
Zudem wünschen sie dann noch ein möglichst hohes
Trinkgeld.

Wegen alledem ging die Person C zu Fuß.

C sah also in den Taxifahrern extreme Vertragspersonen. C hatte sozusagen eine Phobie vor dieser Art Vertragspersonen. Wenn C vor allen anderen Vertragspersonen diese Haltung hätte, würde dann auch versuchen, nichts zu kaufen, nicht gegen Geld zu arbeiten, niemanden anzustellen. Das wäre extrem gegen das entsprechende Vertragssystem. Er würde nicht einmal versuchen, einen möglichst geringen Preis für eine gute Sache auszuhandeln, denn dann würde er das System gutheißen, dachte er. Er würde alle Vertragspersonen als eine Art Betrüger ansehen, zumindest während den Zeiträumen, zu denen es offensichtlich Vertragspersonen sind, oder die sich dann auch noch dazu bekennen.

Auf diesen Text folgt bei Gelegenheit:
Gemeinschaftssystem,
Helfersystem,
Lehrsystem,
Bettlersystem,
Dienersystem,
System mit Blick auf einen Text, ein Ideal, eine gedachte Person
,
das alles symmetrisch oder asymmetrisch, paternalistisch, dienerhaft usw. zu denken.

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