Qualia

Hier wird gezeigt, wie und wozu dieses Wort genutzt werden kann.

Definitionen
1. https://de.wikipedia.org/wiki/Qualia

"Unter Qualia (Singular: das Quale, von lat. qualis „wie beschaffen“) oder phänomenalem Bewusstsein versteht man den subjektiven Erlebnisgehalt eines mentalen Zustandes."

Synonym für den Begriff der Qualia ist der englische Ausdruck raw feels.

2. https://en.wikipedia.org/wiki/Qualia

In philosophy and certain models of psychology, qualia (/ˈkwɑːliə/ or /ˈkweɪliə/; singular form: quale) are defined as individual instances of subjective, conscious experience. The term qualia derives from the Latin neuter plural form (qualia) of the Latin adjective quālis (Latin pronunciation: [ˈkʷaːlɪs]) meaning "of what sort" or "of what kind" in a specific instance, such as "what it is like to taste a specific apple, this particular apple now".

Examples of qualia include the perceived sensation of pain of a headache, the taste of wine, as well as the redness of an evening sky.

Pierce:
"they must be distinguished from the properties of objects. Confusion of these two is characteristic of many historical conceptions, as well as of current essence-theories. The quale is directly intuited, given, and is not the subject of any possible error because it is purely subjective."

3. https://fr.wikipedia.org/wiki/Qualia

On distingue généralement :
les expériences perceptives ;
les sensations corporelles : douleur, faim, fatigue, chaleur… ;
les affects: sentiments, émotions, passions… ;
les percepts mentaux : conscience, intention, jugement, distinction, concentration, remémoration, confiance en soi… ;
le sentiment du soi.

Kritik an den Definitionen
Kritik an "Unter Qualia (Singular: das Quale, von lat. qualis „wie beschaffen“) oder phänomenalem Bewusstsein versteht man den subjektiven Erlebnisgehalt eines mentalen Zustandes."

Diese deutsche Erst-Definition ist völlig überladen und so nicht erforderlich, sie stützt sich allzusehr auf die Wortherkunft. Siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Etymologie. Zudem nutzt sie Wörter, die weder erklärend noch erforderlich sind. Die englische Erst-Definition ist hingegen in Ordnung, siehe oben.

Kritik an "The quale is directly intuited, given, and is not the subject of any possible error because it is purely subjective." (Pierce)

Dem kann nur in dem Punkt widersprochen werden, dass da nichts mit Intuition vorliegen muss. Ebenso ist die Aussage "purely subjektive" fragwürdig. Entweder es gibt diese Sache oder es gibt sie nicht. Dass sie in dem Moment innerhalb der Person ist, steht außer Frage, aber dann kann sie objektiv innerhalb der Person sein, sie muss es sogar sein. Wenn "subjektiv" mit "innerhalb der Personengrenzen" definiert wird, dann ist das Wort ok.

Zu bemerken an den Definitionen ist, dass nicht an Eigenschaften gedacht wird, das "directly given" würde dem entgegen stehen, sogar wenn das "intuited" dabei wäre. Was es gibt, braucht keine Eigenschaft zu sein, und kann nicht zusätzlich Eigenschaft sein. Von außen betrachtet ist die Person anders, mit vs. ohne, der Betrachter kann dies dann als Eigenschaft sehen. Das wird im Folgetext besprochen.

Qualia als nicht-spirituelle Sachen
Es ist offensichtlich, dass das, was außen an den Grenzen der Person ankommt, eine Energie ist, die auf einer Unterlage auf einem Weg weiter geht, und eine Energie bleibt, die wirkt und nicht einfach verschwinden kann. Es kann zwar sein, dass die Wirkung ein Ende findet, dass sie sich aber in etwas Spirituelles umwandelt, ist eher unwahrscheinlich. Am Ende kann gerade dieses Quale sein, das der Person von außen gesehen wichtig und damit energiebeladen ist. Und auf dem Weg dorthin können Verstärkungen und Vermischungen vorkommen, all das ist offen.

Diese Darlegung zeigt ganz eindeutig, dass das Quale nichts mit einer äußeren Eigenschaft zu tun haben kann, obwohl es immer gleich auf sie folgen kann. Bei einem Aha-Erlebnis kann die Person sichtlich bewegt sein. Der energetische Aspekt gibt zu bedenken, dass wenn schon von außen Energien etwas bewirken, auch von innen her Energien wirken können. Dieser Aspekt der Energie müsste in der Definition zumindest angedeutet werden, und zumindest in der ankommenden Seite. Der Aspekt, dass auch Qalia, die von innen her selbsttätig auftreten, ebenfalls in der Definition berücksichtigt werden müssen, fehlt dort. Vermutlich gehören auch diese Qualia dazu, so dass eine allgemeinere Definition erforderlich wird. Zum "what it is like to taste a specific apple, this particular apple now" müsste hinzu gefügt werden: "what it is like to have a specific will, this particular will now" und statt "will" auch die anderen inneren Vorkommnisse. Dass auch verschiedene Qualia zusammen vorkommen können, und regelmäßig zusammen, ist offensichtlich, so dass sie ebenso von außen her wie von innen her entstehen. Der Energie-Aspekt wird später auf diesen Seiten bedacht.

Hier setzt die Spurentheorie des Denkens an, der die überwiegend vertretene Informationstheorie des Denkens gegenüber steht, die dritte Zugangsweise ist gleichwohl vertreten, die von Bewusstseinszuständen ausgeht. Bei allen Zugangsweisen kann zu Beginn ihrer Darlegung schon befragt werden, ob sie des sehr allgemein gedachten Anthropomorphismus bedürfen, dh. welche von ihnen mit Wörtern vorgeht, die aus allzu speziellen Bereichen kommen. Hier kann der Einzelne entscheiden, ob er unbefangen vorgeht, sich anpasst, oder aber ob er von vornherein mit seinen Werkzeugen so wie ein Macher an die Sache herangeht oder wie ein Arzt mit einer Panazee. Herangehensweisen können vielfältig sein, etwa homöpathisch oder allopathisch, und doch können auch vielfältige und zusammengesetzte Mittel unwirksam oder gar falsch sein, zudem gibt es solche, die zugegebenermaßen nur auf die Symptome wirken. Bei einer Intention im Sinne des Husserl ist schon erforderlich, etwas nicht ganz Klares mit zu denken (der Art "allgemeiner Anthropomorphismus"), so als wäre da etwas Gewolltes, ein Ziel, oder eine Forderung mit dabei. Zumindest ist das Wort Qualia eine unbefangene Neuschöpfung. Husserl wollte aktiv erlebte Intentionen klar von nicht aktiv Erlebtem trennen, das nur nebenbei gesagt, was die Sache nicht einfacher machte. Mit dem Wort Qualia soll nur nach Definition gedacht werden: Da ist etwas, eine Änderung oder eine Sache, was auch immer. Zu ihr kann etwas gehen, von ihr kann etwas ausgehen. Was das alles ist, das interessiert von vornherein, mehr nicht.

"What is it like to be a bat?" Diesen Ausdruck hat Thomas Nagel im Zusammenhang mit den Qualia angeführt. Sein kurzes Gedankenexperiment ist denkbar, es ist aber ein Universalargument: Es ist aber auch in vielen anderen externen und inneren Sachen, die bekannt sind, gesagt werden. Mit dem Zeigen, dass es ein Universalargument ist, wird es zu einem Scheinargument. Wer sich genügend Gedanken zu Sache und Beschreibung gemacht hat, weiß, dass es keine Verbindung zwischen Beschreibung und Sache zu geben braucht ebenso wie es keine zwischen zwei gleich exakt laufenden Uhren, hier braucht nicht einmal das Uhrengleichnis des Leibniz belangt zu werden. Das "What it is like to be a bat?" könnte auch gefragt werden mit: "What it is like to be a vacuum tube", und dem könnte dann gegenüber gestellt werden: "What it is like to be a transistor". Für diejenigen, die es nicht wissen: Eine Elektronenröhre, ein Transistor ist das Hauptteil eines Verstärkers, und es gibt auch hydraulische Verstärker, wie etwa für Lenkung oder Bremssysteme. Alle drei funktionieren mit Hilfe einer zugeführten Energie so als würden sie eine gewünschte Sache verstärken, dies kann mit einer einfachen mathematischen Funktion beschrieben werden. Und obwohl jedes der drei Geräte funktional dasselbe ist, sind sie sehr verschieden. Die Beschreibungs-Ebenen können analog zu den Geräten gedacht werden, mit dem Satz: "Wie fühlt es sich an, eine mathematische Formel zu sein?", oder "Wie fühlt es sich an, Information zu sein." Zudem kann gesagt werden: "Wie fühlt es sich an, diese Uhr zu sein?", sogar im Vergleich zu einer anderen absolut gleichartigen. Einen kleinen Unterschied wird man immer finden. Nach alledem wird erkannt, dass der Satz des Thomas Nagel nicht zur Sache passt.

In den obigen Definitionsversuchen ist überwiegend zu denken, dass die Sache Qualia innerhalb der Körpergrenzen vorkommt, wo genau, interessiert nicht, ganz einfach, weil es sehr schwer wäre, den genauen Ort festzustellen.

Dieses innere Etwas ist vermutlich nicht in den Nerven, sondern erst dort, wo die Nerven enden, jedenfalls innerhalb der Personengrenze, mit oder ohne Endpunkt, oder aber in einem Raum, an dem Teile dieses Raumes sich ändern, und dann von einem Betrachter als ein Zustand gedacht werden können. Die Qualia sind also keinesfalls die Eigenschaften der äußeren Sachen, so sah es auch Pierce. Auch äußere Sachen können wiedererkannt werden, wenn diese Fähigkeit entstanden ist. So würden sie der Definition des Peirce genügen, um Qualia zu sein. Aber bevor sie wiedererkannt werden können, sind sie auch schon vorhanden.

Das Wort Qualia ersetzt alle Wörter wie Gedanken, Gefühle, Empfindungen, Einfälle, Ideen, es ist nichts hierarchisch Höheres dabei zu denken. Die Differenzierung von Anbeginn ist eher schädlich.

Wie es ist, wenn unterschiedliche Qualia gleichzeitig oder zumindest zusammen auftreten, kann später bedacht werden.

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