Einteilung - Klassifikation an Hand von Grafiken und Tabellen

Ein Autor mit Namen Ladyt hat in

https://de.wikipedia.org/wiki/Strom_(Gew%C3%A4sserart)#/media/Datei:Gewaesserdiagramm.svg

folgendes Gewässerdiagramm hergestellt und Wikipedia zur Verfügung gestellt:



Diese Grafik ist unregelmäßig.
Nun wurden alle in der Grafik vorhandene Angaben in eine Tabelle eingetragen, dies ergab folgende Tabelle 1:


Tabelle 1 ist regelmäßig in dem Sinn, dass alle Namen gleichberechtigt in einer Spalte stehen und so viele Spalten vorliegen wie es weitere Wörter im Zusammenhang gibt. Die Tabelle würde eine regelmäßige Grafik ergeben. Die Tabelle hat vier Zeilen mehr als die Grafik des Ladyt hergibt, die sich nicht so recht in dieser beteiligen. Damit die Tabelle so ähnlich wie möglich der Grafik des Ladyt wird, wird sie umgewandelt in Tabelle 2:



Es wird angeregt, ein geeignetes Programm zu finden oder herzustellen, das aus einer Tabelle automatisch eine Grafik wie diejenige des Ladyt zeichnen kann, ohne Programmlernen, Zeichenarbeit und damit Zeitverlust. Die zu Tabelle 1 gezeichnete Grafik könnte hier folgen.

(...)

Bei der Auseinandersetzung mit der Tabelle 1 wird zuerst gedacht, dass es Sachen gibt, wobei jede einen Namen hat. Eine befragte und fähige Person könnte zu jeder Sache den Namen oder einen der Namen sagen, der zur Sache gesagt werden kann. Auf die Frage "Was siehst du?" könnte sie egal was sagen, was in den Spalten steht: Wasser, Fließendes, Natürliches usw. Keine der für sie sichtbaren Sachen müsste eine Sonderstellung für sie haben. Der Betrachter meint, er selbst hätte ein korrektes holistisches Denken, und denkt alle Namen der Spalte rechts von der jeweils gedachten als Elemente oder Untermengen dieser.

Daraus folgt: Es muss kein Gegenstand mit Eigenschaften oder Merkmalen gedacht werden. Es muss auch nicht gesagt werden, dass es nur Eigenschaften gibt: Wenn kein Gegenstand für das Denken erforderlich ist, sind auch keine Eigenschaften dafür erforderlich. (Inwieweit das was mit dem Wort "Begriff" gedacht werden soll, bei der Person vorhanden vermutet wird, kann hier nicht zusätzlich besprochen werden.) Auch andere Wörter wie etwa die Wörter "Attribut, Umfang vs. Inhalt, Intension vs. Extension" sind hier nicht erforderlich. Die Person müsste nicht einmal die Unterscheidung in Ganze und Teile von Ganzen machen können. Der fähigere Betrachter könnte diese machen, und erweitert denken. Der Person wäre die Unterscheidung unbewusst (per Definition oder Fähigkeit), sie würde immer "bei der Sache sein", egal was sie auch sieht. Ob die gesehene Sache nun zusammengesetzt ist oder nicht, spielt für sie keine Rolle. Wie mangelbehaftet zudem auch eine Klassifikation sein kann, hat sich in der Biologie gezeigt, in der die kladistische Taxonomie die Klassifikation nach Möglichkeit ersetzt.

Bemerkung

Die Sätze der Person müssten demnach auch keine Merkmale enthalten. Sie bräuchte keinen Ankerpunkt (wie Gewässer). Sie bräuchte nicht gemäß der Definition des Aristoteles sprechen. Sie würde sagen:
Ich sehe ein Stilles, ein Fließendes.
Ich sehe etwas Natürliches, etwas Land-Binnenes.

Sollte für die Sache ein Wort vorhanden sein, und in der Annahme, dass die Person es kennt, könnte sie auch sagen:
Ich sehe ein Nebenmeer.
Ich sehe einen Bach.

FBA-Tabelle

Tabelle 3 ist eine FBA-Tabelle. (https://de.wikipedia.org/wiki/Formale_Begriffsanalyse)

Sie enthält weniger Information als die Tabelle 1, weil sie nur eine der Sachen zur Kenntnis gibt (Binnengewässer vs. Nich-Binnengewässer, Fließendes vs. Stilles, Natürliches vs. Künstliches, Meer vs. Nebenmer):


Die FBA-Tabelle bejaht in jeder der Spalten eines der Wörter, die zu den gesehenen Sachen gesagt werden kann, mit dem Buchstaben x. In der Spalte "Gewässer" steht der Name des speziellen Gewässers, als Sonderstellung in der Tabelle. Die FBA-Tabelle hier oben berücksichtigt beispielsweise nicht das Wort "künstlich", "stilles". Sie berücksichtigt in allen Spalten nur eine Sache, ausser in der Spalte mit dem Namen für Gewässer. So entsteht ein Informationsverlust, der mit jeder zusätzlichen Spalte im Quadrat zunimmt, falls bei Nichtmarkierung mit x die leere Spalte das Gegenteil ist. Also abgesehen davon, dass die Leerspalte auch die Unbestimmtheit zum Ausdruck bringen kann. Der Informationsverlust würde auch in einer Grafik bestehen bleiben. Zudem wäre die Grafik nicht so optimal wie z.B. der Art derjenigen des Ladyt oder der oben in der Folge noch nicht vorhandenen Grafiken.

Ob die Beschränkung in der Definition einer FBA-Tabelle von anderen Seiten her wettgemacht wird oder werden kann, ist hier eine offene Frage. Das Hineinzwingen der Daten in diese FBA-Form mit Ankreuzen scheint die Voraussetzung für die Berechnung der Beziehungen zu sein.

Die Frage, ob "Gewässer" gerade bedacht werden soll, und nicht etwa ein viel Erweiterteres, wie z.B. "Wasserartiges", "Flüssiges", ist offen. Für denjenigen, der nie am Meer war, ist die Tabelle "Neuland". Demnach wirkt die Einteilung schon ab dem ersten zusammenfassenden Wort, in diesem Fall dem Wort Gewässer.

Nun geht es zu einer ganz anderen Sache über, ausgehend wieder von Tabelle 2:

Die Einteilung kann beliebig gemacht werden

Nun werden in Tabelle 2 beispielhaft zwei Spalteninhalte miteinander vertauscht und die Daten werden entsprechend sortiert. Dies ergibt die folgende Tabelle 4:



Hier könnte die Grafik folgen:

(...)

Tabelle 4 würde eine ganz andere Grafik als Tabelle 2 ergeben. Zudem würde die FBA-Tabelle anders werden. Jede Permutation von Spalten ergibt eine andere Tabelle und eine andere Grafik. (Ob dies auch andere Hasse-Diagramme ergeben würde, wurde hier noch nicht gedacht).

Demnach kann unter den vielen Grafiken eine ausgewählt werden, etwa mit einem Kriterium. Welche Kriterien für eine gute oder bessere Einteilung angewandt werden können, ist von erheblicher Wichtigkeit. Ein Kriterium könnte sein, die didaktisch beste Grafik zu erstellen.

Die Einteilung wirkt auf das Denken

Eine viel größere Tragweite im Denken hat jedoch die Einteilung, auch ohne eine Grafik zu zeichnen. Die Fragen, die sich stellen, haben eine andere Reihenfolge. Wenn zuerst gefragt wird, ob die Person gesund oder krank ist, ergibt diese Frage schon eine ganz andere Klassifikationstabelle, als wenn zuerst gefragt wird, ob sie männlich oder weiblich ist. Einfache Bauklötze kann ein Kind nach Farbe oder Form einsortieren. Je nach Einordnung entsteht eine anderes Grafik. Zudem kann jedes Sortierkriterium wirken. Die Einteilung wirkt in Bezug auf Sachen allgemein, also auf räumliche Gegenstände, nicht-räumliche Sache und Personen.

Vier Beispiele:

1. Wenn die leichtgewichtigen Sachen bevorzugt werden, können diese genommen werden, die schwergewichtigen können liegen gelassen werden. Nun kann es mit dem Einklassieren der leichtgewichtigen Sachen einfach weiter gehen, die "unbeliebten" schwergewichtigen Sachen brauchen nicht mehr bewegt zu werden. Ein opportunistisches Kriterium kann dazu den Ausschlag geben.

2. Wenn die nicht-roten Klötze wegsortiert werden, und alle roten Klötze rund sind, kann die Person nichts damit konstruieren. Wenn sie jedoch die kubusförmigen beibehält, unabhängig von ihrer Farbe, wird eine Konstruktion möglich. Wenn es ihr von vornherein um eine Kontruktion ginge, würde sie die runden aussortieren.

3. Eine Person möchte zuerst mit ihrer Selbstbezeichnung (Stellung, Beruf, Rang, Überzeugung usw.) angesprochen werden. Siehe: https://weltordnung.de/Koerpereingriff.html. Damit wirkt sie auf die Einteilungsmöglichkeit desjenigen, der die Person anspricht. Die bewirkte Einteilung kann in einer Gruppe zur Gewohnheit werden, und in der Gruppe wird dann gedacht, dass die Personen ganz sicher etwas Besonderes sind, je nachdem welche positiven Selbstbezeichnungen sich durchsetzten.

4. Siehe hier: https://weltordnung.de/Probleme-Aufteilung.html

Bemerkung 1

Obwohl hier oben oft an eine Klassifikation gedacht werden kann, gibt es Vorstufen dieser, die hier nicht erwähnt wurden. Diese werden anderswo besprochen.

Bemerkung 2

Obwohl die Einteilung Gefahren bewirken kann, war sie schon gemäß Aristoteles eine sehr wichtige Sache für das Denken. Die Stelle ist hier jetzt nicht bekannt, wo er das schrieb. So ähnlich wichtig könnte die Anpassung sein, die vom bekannten englischen Physiker so angesehen wurde.

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